Kohlenmonoxidmelder – eine sinnvolle Anschaffung?
Ist ein Kohlenmonoxidmelder Pflicht? Wo bringt man einen CO-Melder an? Wie entsteht Kohlenmonoxid überhaupt?
Viele Menschen denken bei dem Thema Brandschutz primär an Feuerlöscher oder an Rauchmelder. Allerdings ist es damit nicht genug. Wir möchten Ihnen im folgenden Beitrag verdeutlichen, wann Sie einen Kohlenmonoxidwarnmelder benötigen, wie Sie das gefährliche Gas erkennen können und wo Sie am besten ein solches Gerät platzieren.
Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung oder Ihre Fragen zu diesem Artikel in die Kommentare. Wir werden mit Engagement ihr Anliegen aufarbeiten.
Kohlenmonoxid?
Kohlenmonoxid (im Fachjargon auch Kohlenstoffmonooxid genannt) ist die chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Abgekürzt CO. Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen mit unzureichender Sauerstoffzufuhr, wie beispielsweise beim Grillen oder einer Gasheizung.
Kohlenstoffmonoxid ist brennbar und verbrennt mit Sauerstoff in blauer, durchsichtiger Flamme zu Kohlenstoffdioxid. Das Gas ist giftig, da es sich schneller an andere Stoffe bindet, wie beispielsweise Sauerstoff und dadurch wird der Transport vom lebenswichtigen Sauerstoff durch das Blut bei erhöhter Konzentration stark verlangsamt oder komplett lahmgelegt. Die Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung ist häufig ein Teil der sogenannten Rauchgasvergiftung und sie kann innerhalb kurzer Zeit tödlich sein.
Kohlenmonoxid erkennen?
Wie oben bereits kurz thematisiert, ist Kohlenmonoxid ein geruchloses Gas, somit können wir Menschen keine präventiven Maßnahmen gegen diese Gefahr vornehmen, ohne gewisse hilfreiche Technologie. Dennoch gibt es einige Hinweise und Symptome, die darauf hinweisen, dass man aktuell einer größeren Konzentration an CO ausgesetzt ist.
Die Konzentration des Kohlenstoffmonoxid wird in ppm = parts per million angegeben. Das heißt 1 ppm ist ein Prozent von einem Prozent von einem Prozent. In genauen Zahlen bedeutet das: 1 ppm = 0,000 001%. Nur welche Konzentration ist denn nun gefährlich für uns?
Folgende Auflistung soll zeigen wie lange ein Mensch einer gewissen Konzentration von CO ausgesetzt sein kann.
- 30ppm = 0,003% → MAK-Wert in Deutschland (max. zulässige Arbeitsplatzkonzentration)
Ab 400ppm kann Kohlenmonoxid den menschlichen Körper negativ beeinflussen und bei höherer Konzentration zum Tod führen.
- 400ppm = 0,04% → nach 1-2 Stunden leichte Kopfschmerzen
- 800ppm = 0,08% → nach 45 Minuten möglicher Schwindel, Übelkeit und Gliederzuckungen
- 1600ppm = 0,16% → nach 20 Minuten Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit
- 3200ppm = 0,32% → nach 5-10 Minuten Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen
- 6400ppm = 0,64% → nach 1-2 Minuten Schwindel und Kopfschmerzen
- 12800ppm = 1,28% → nach 1-3 Minuten Bewusstlosigkeit und Tod
Kohlenmonoxidmelder anbringen?
Nun stellt sich die Frage in welchem Bereich des Hauses oder Ihrer Wohnung Sie unbedingt einen solchen Melder anbringen sollten? Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten: In den Räumen, in denen Sie viel Zeit verbringen wie etwa das Wohn- oder Schlafzimmer. Auf sollten Sie noch achten, außer auf die Wahl des richtigen Raumes? Bringen Sie einen CO-Melder genau wie einen Rauchmelder an der Decke eines Raumes an, kann das auch gefährlich werden, da der Melder eventuell zu spät Alarm schlägt. Genauso wenig sollten Sie den Kohlenmonoxid-Melder zu tief in einem Raum anbringen, da er unnötig oft Alarm schlagen könnte.
Die perfekte Höhe für einen CO-Melder ist also immer die Höhe Ihres Kopfes
Genau erklärt bedeutet das Sie den Melder, beispielsweise im Wohnzimmer, neben Ihrer Couch an der Wand befestigen. Somit sollte der Melder, wenn Sie sitzen, auf der Höhe Ihres Kopfes sein. Dieses Prinzip lässt sich auf alle anderen Räume in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung übertragen. Durch diese Befestigung des Melders werden Sie im genau richtigen Moment vor dem tödlichen Gas gewarnt.
Das Video soll verdeutlichen wie schnell sich Kohlemonoxid in einem Raum, auch wenn er geöffnet ist, verbreiten kann. Jedem sollte klar sein, dass man nicht in seiner Garage oder einem anderen geschlossenen Raum den Grill anmachen sollte. Dennoch ist deutlich zu erkennen, dass das Gas sich schneller ausbreitet, wie man zuerst vermuten mag. Ebenso zeigt der Versuchsaufbau klar und einleuchtend, dass die Position eines CO-Melders entscheidend ist, über die Aussagekraft des Warnsignals. Ist der Kohlenstoffmonoxidmelder zu nah an der Quelle angebracht, schlägt dieser natürlich unnötig Alarm. Genauso ist es weniger zu empfehlen den Melder an einer zu weit entfernten Stelle anzubringen (in diesem Fall am Boden). Die CO-Konzentration kann am Brandherd schon so hoch sein, dass Sie schwere Schäden davontragen und den Raum nicht rechtzeitig verlassen könnten.
Gasheizung überprüfen lassen?
Nachdem wir nun wissen, an welchen Orten wir CO-Melder anbringen müssen und wie gefährlich ein Feuer an der falschen Stelle sein kann, möchten wir Ihnen erklären was Sie zu tun haben, sollten Sie Ihr Haus mit einer Gasheizung heizen. Denn auch hier können Probleme mit Kohlenmonoxid auftreten.
Anders als Sie vielleicht vermuten möchten, existiert keine gesetzliche Regelung für ein gewisses Wartungsintervall ihrer Gasheizung. Weder die Energieeinsparverordnung (EnEV), noch die Kehr- und Überprüfungsverordnung (KÜO) oder die Technischen Regeln der Gasinstallation (TRGI) geben ein festes Wartungsintervall vor. So heißt es in §10 Absatz 3 der EnEV:
". . . Komponenten mit wesentlichem Einfluss auf den Wirkungsgrad solcher Anlagen sind vom Betreiber regelmäßig zu warten und instand zu halten. Für die Wartung und Instandhaltung ist Fachkunde erforderlich. Fachkundig ist, wer die zur Wartung und Instandhaltung notwendigen Fachkenntnisse und Fertigkeiten besitzt."
Das bedeutet für Sie, dass Sie Ihre Heizung aus persönlichem Interesse öfters von einem Fachmann überprüfen und warten lassen sollten. Nur so können Sie auch wirklich sicher stellen, dass Ihre Anlage effizient und ohne Probleme funktioniert.
Kohlenmonoxid ist am besten geeignet?
Kommen wir nun zu den eigentlichen Produkten, die Ihnen bei der Erkennung des tödlichen Gases das Leben retten können. Von günstigen bis zu teueren Produkten ist alles vertreten. Sie sollten für sich persönlich entscheiden an welchen Stellen in Ihrem Haus einen solchen Melder anbringen. Möchten Sie einen Melder, beispielsweise für Ihre "Grillstation" im Garten, können Sie getrost zu einer günstigeren Variante greifen. Möchten Sie hingegen Ihre Heizungsanlage überwachen und in den Räumen, in denen Sie sich oft aufhalten, sicher gehen, dass kein CO vorhanden ist, können Sie auch mehr Geld investieren. Schlussendlich bleibt es Ihnen überlassen, welche Räume Sie in welchem Umfang absichern möchten.
Wir haben Ihnen drei Melder von der Vielzahl an unterschiedlichen Geräten zu einer Auswahl zusammengestellt.
Kohlenmonoxid-Melder CO30
- hochwertiger Figaro Gassensor mit 7 Jahren Lebensdauer (akustisches Anzeigen von Lebensende)
- fest eingebaute 3 V Lithiumbatterie (7 Jahre Lebensdauer bei typischem Anwendungsbetrieb)
- akustisches Signal für Gerätetausch
- Test- und Stummtaste
- für Wandmontage oder zum Aufstellen
- sehr kompaktes Design - ideal auch auf Reisen
- geprüft nach der strengen Norm EN 50291:2001
CO-Melder Kidde
- Sensor für 10 Jahre Langzeitbetrieb
- Versiegelte Stromversorgung für 10 Jahre Betrieb
- Display mit Spitzenwertspeicher zur Anzeige von CO-Konzentrationen ab 30 ppm
- Ein durchdringender Alarm-Ton warnt vor Kohlenmonoxyd bevor sich gefährliche Konzentrationen bilden
- Gastechnisch und elektrisch geprüft
- Batteriebetrieb
- inkl. nicht entnehmbarer Lithium-10 Jahres-Batterie
Kohlenmonoxid-Melder CO90
- Mit lautem 85 dB(A) Warnton und Kontrolllampe
- Mit Digitaldisplay zur Anzeige der CO-Konzentration und Test-Taste
- Wechsler-Relaiskontakt: max. 5A/230V AC, sowie Alarmausgang 12 V DC max. 200mA
- Als 230V oder 12V Ausführung erhältlich.
Fazit
Nachdem wir das Thema nun aus den verschiedenen Blickwinkeln betrachtet haben, bleibt nur eins zu sagen:
Sparen Sie nicht bei einem CO-Melder.
Vor allem sollten Sie nicht leichtsinnig sein, wenn Sie mit einer Gasheizung Ihr Haus beheizen. Lassen Sie Ihre Heizung regelmäßig überprüfen, denn es kann immer ein Lag in der Leitung entstehen oder ähnliches. Zusätzlich sollten Sie die perfekte Position für einen CO-Melder nicht außer Acht lassen. Ein Feuermelder oder ein Feuerlöscher sind gute und notwendige Hilfsmittel gegen einen Brand, allerdings nutzlos gegen CO, daher sollten Sie lieber präventiv in den Schutz vor dem tödlichen Kohlenmonoxid investieren und somit Ihre Familie und sich schützen.
1 Comment
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Kohlenmonoxidmelder. Interessant, dass es in Deutschland keine gesetzliche Pflicht zur Wartung der Gasheizung gibt. Ich habe damals im Rahmen meiner Gasinstallation gleich ein Warngerät mit verbauen lassen, um gut geschützt zu sein.